Kamerun
Orthopädisches Zentrum im Krankenhaus St. Martin de Porres, Njinikom
Bei diesem Projekt geht es um die Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung im Nordwesten Kameruns durch den Aufbau eines chirurgisch orthopädischen Zentrums im Krankenhaus St. Martin de Porres. Dieses wurde 1963 von den seit 1935 in Kamerun tätigen Tertiarschwestern aus Brixen als Missionsspital gegründet und hat ein Einzugsgebiet von 25.000 Einwohner.
Zweck des Projektes ist es, in der neuen orthopädischen - unfallchirurgischen Abteilung die Patienten zu versorgen und die einheimischen Ärzte und OP-Helfer zu schulen. Dem kamerunischen Orthopäden wurde ein Ausbildungs-Aufenthalt in Europa ermöglicht.
Seit 2010 begaben sich Südtiroler und Schweizer Orthopäden zweimal im Jahr nach Njinikom, um komplexe chirurgische Eingriffe vorzunehmen, um die einheimischen Ärzte und das OP-Personal zu schulen, um den Ausbau des orthopädischen Zentrums zu begleiten und Beratung anzubieten.
Gelenkersatzoperationen erfordern eine optimale Sterilität der Instrumente und Implantate. Um diese zu ermöglichen finanzierte der Verein in Zusammenarbeit mit der Autonomen Provinz die Anschaffung eines Sterilisators. Mit Hilfe von ehrenamtlichen Südtiroler Elektrikern wurde die gesamte Krankenhaus-Elektroanlage saniert. Aufgrund der häufigen Stromausfälle wurden 2021 Solar Paneelen mit Batterien zur Lagerung der überschüssigen Strommenge installiert.
Das Orthopädische Zentrum in Njinikom ist ein Gemeinschaftsprojekt der Tertiarschwestern, dem Verein Südtiroler Ärzte für die Welt, dem Zentrum Orthoplus Bozen, der Klinik am Rosenberg St. Gallen und der Autonomen Provinz Bozen.
Aufgrund eines im anglophonen Teil Kameruns herrschenden Bürgerkriegs und der Corona-Pandemie sind alle Facharzteinsätze in Njinikom zurzeit abgesagt.
Immer in Zusammenarbeit mit dem Orden der Tertiarschwestern, ermöglichten die Südtiroler Ärzte für die Welt im Krankenhaus Mayo Darle den Bau eines Operationssaals, in Douala die Sanierung eines Behindertenzentrums und in Shissong die Anschaffung eines Röntgen-Entwicklungsgerätes.