EIN BLICK ÜBER DEN TELLERRAND HINAUS...
PROJEKT ASHABARI -CALCUTTA HOME OF HOPE - Heim der Hoffnung
Seit nun mehr dreizehn Jahren haben wir das Privileg, fast jährlich einen freiwilligen Arbeitseinsatz in Kalkutta machen zu dürfen. Die meiste Zeit verbringen wir bei der Arbeit im Sterbehaus Mutter Teresa-im Kalighat und einen kleineren Teil in einem Waisenhaus für 40 Waisenkinder.
Die chaotische 20-Millionen-Metropole ist geprägt von ihrem allgegenwärtigen Menschengewimmel, vom pausenlosen Verkehrslärm und den fürchterlichen Abgasen, penetranten Gerüchen, überall Müll, Ungeziefer, Ratten, Elend und Armut. Mindestens eine Million Menschen leben auf der Straße, drei bis vier Millionen in Slums.
Das Sterbehaus (genannt Nirmal Hriday=Reines Herz) war das erste Hospiz von Mutter Teresa.
Schwerkranke, Behinderte und Sterbende, die auf der Straße, Bahnhöfen, zwischen Zuggleisen , auf Müllhalden und Gehsteigen liegen. Menschenbündel, deren ausgemergelte Körper oft von Ratten angefressen und deren Wunden voller Würmer sind, finden hier ein Dach über dem Kopf, ein sauberes Lager, warmes Essen, medizinische Betreuung, menschliche Wärme und Zuwendung. Diesen Elendsten und Ausgestoßenen wird dort wieder ihre Würde als Menschen zurückgegeben, die sie bis dahin nicht gekannt haben.
Der Geist von Mutter Teresa lebt in diesem Haus weiter; überall sind dort Spuren ihrer Hände, Ihres Lebens. Bei der Arbeit im Sterbehaus werden einem immer wieder die Augen für das Wesentliche geöffnet.
Beim heurigen Arbeitseinsatz wurden wir durch den befreundeten Andy Wimmer, der bereits seit 25 Jahren als Freiwilliger in Kalkutta lebt und arbeitet, auf ein neues Projekt aufmerksam, das dringend Unterstützung braucht.
Ich möchte es hiermit kurz vorstellen.
Dieses Projekt wurde von Joseph Das 1999 gegründet. Joseph Das war 20 Jahre lang Bruder im Orden der Missionare der Nächstenliebe und hat als solcher viele Jahre auch im Kalighat-Sterbehaus in Kalkutta gearbeitet, auch zusammen mit Mutter Teresa.
1998 trat er vom Orden aus und eröffnete 1999 (mit Hilfe einer spanischen Organisation) in AMTALA, circa 27 km von Kalkutta entfernt in ländlichem Gebiet, ein Heim, ähnlich dem Sterbehaus. Die bedürftigsten Menschen, vor allem geistig Behinderte, Schwerkranke mit fürchterlichen Wunden in prekären hygienischen Zuständen, die er auf den Straßen von Kalkutta aufgelesen hatte und immer noch aufliest, fanden und finden in diesem Heim ein neues Zuhause, Pflege und vor allem Würde. Er, seine Frau (eine indische Krankenschwester) und seine Arbeiter, kümmern sich aufopferungsvoll um diese Ärmsten der Armen.
Das Heim ist sehr ärmlich. Im Männerhaus leben 55 Männer; im Frauenhaus, das er 2012 eröffnet hat, 15 Frauen. Das Alter der Insassen beträgt von 20-95 Jahren. Einige leben schon seit 10 Jahren im Projekt.
Jene, welche gesundgepflegt worden sind und irgendwo auf der Straße oder am Land noch Familienangehörige haben, kehren in ihre Familie zurück, sofern sie es möchten, alle anderen finden ein Zuhause für immer. Viele der Patienten sind bettlägrig. Jene, die sich gesundheitlich erholt haben, arbeiten im Projekt mit, sofern es ihre Behinderung zulässt.
Vor 2 Jahren ist die spanische Organisation vom Projekt ausgestiegen. Seitdem wurde er bis vor kurzem von einem Inder aus Kalkutta gesponsert, der nun auch nicht mehr die finanziellen Möglichkeiten hat. So hat er in den letzten Monaten vom Verkauf der Fische vom Fischfang aus seinen Teichen gelebt. Nun sucht er nun dringend eine Hilfe für sein Projekt.
Das Leben im Heim ist sehr einfach. Je 1mal die Woche gibt es Fleisch, Fisch, 1 Ei, ansonsten gibt es nur Reis und Gemüse, das er zum Teil selbst anbaut. Als einzige Frucht bekommen die Patienten Bananen aus der eigenen kleinen Plantage. Allein für Essen gibt er am Tag 5000 Rupien aus (1 €= circa 75 Rupien). Monatlich braucht es fürs ganze Projekt ungefähr 4000 € (sehr einfach gelebt). Allein für Medikamente gibt er circa 1000 Rupien am Tag aus.
Er hat 24 Kühe für den eigenen Milchbedarf; so bekommen die Patienten 2mal täglich Milch oder Joghurt. 15 seiner Patienten helfen im Stall mit, sie sind eine große Hilfe und gleichzeitig ist es eine Beschäftigungstherapie.
Seit Jahren betreibt er mit 3 Ärzten jeden Samstag im Innenhof seines Heims eine OUTDOOR- Klinik, wo an die 500 Bedürftige aus den umliegenden Dörfern untersucht und medizinisch betreut werden. Nachdem momentan kein Geld mehr vorhanden ist, konnte diese Tätigkeit in den letzten Monaten nicht mehr ausgeführt werden.
Als Mitglieder der „ Südtiroler Ärzte für die Welt“ haben wir dieses Projekt unserem Verein vorgestellt und es erhält seitdem eine großartige finanzielle Unterstützung, ohne diese ein Fortführen dieser Tätigkeit nicht mehr möglich wäre.
ASHA BARI-Home of Hope-ist wirklich ein Projekt, das den Ärmsten der Armen Hoffnung und Würde gibt….
Wenn jemand dieses Projekt unterstützen möchte, möge er seine Spende an die „Südtiroler Ärzte für die Welt“-Projekt ASHA BARI-CALCUTTA HOME OF HOPE überweisen.
Bankverbindung:
Volksbank: IBAN IT 95 U05856 11601 050570000333-BIC BPAAIT2B050
Südtiroler Sparkasse: IBAN IT 35 E06045 11600 000005003779-BIC CRBZIT2B090
Raiffeisenkasse: IBAN IT 25 U 08081 11610 000306005349-BIC RZSBIT21B03