Viele Mitglieder der Südtiroler Ärzte für die Dritte Welt waren bei der Vollversammlung im Pfarrheim in Bozen anwesend und konnten sich über eine sehr positive Bilanz 2011 freuen.
Jahresabschluss
Das Jahr 2011 war wiederum ein sehr positives Jahr. Auch in Krisenzeiten konnte der Verein viele Spenden einnehmen und somit alle geplanten Projekte umsetzen. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil der Einnahmen aus privaten Spenden im Vergleich zu den öffentlichen Beiträgen, was eine wichtige Basis für die Zukunft ist und Hoffnung gibt, dass die begonnenen Projekte auch in den nächsten Jahren weiterhin unterstützt werden können. Von Seiten der vielen Spender ist es ein großer Vertrauensbeweis in den Verein und dessen Geschäftsgebarung. Dafür möchte sich der Vorstand bei der Südtiroler Bevölkerung herzlichst bedanken.
Präsident Dr. Toni Pizzecco und Geschäftsführerin Dr. Gabi Janssen bedankten sich natürlich besonders bei allen Ärzten, Krankenschwestern und Volontären, die 2011 in verschiedenen Ländern im Einsatz waren und bei all jenen Mitglieder, die überall im Land Vorträge gehalten oder Veranstaltungen und Aktionen zu Gunsten des Vereins organisiert haben um Spendengelder zu sammeln.
Helping Hands Preise 2011
Der Helping Hands Preis 2011 wurde an Karl und Margarethe Neulichedl verliehen.
Margarethe Neulichedl ist Krankenschwester im Krankenhaus Bozen, hat 4 Kinder und ist mit Erich Näckler, Gründungsmitglied des Vereins, verheiratet. Ihren Urlaub hat sie bereits 4-mal dazu verwendet, um Kranke im Sterbehaus der Mutter Teresa in Kalkutta zu pflegen. Weitere Einsätze führten sie nach Südindien und Kenia. „Meine Energie kann ich am besten dort aufladen, diese Einsätze geben mir die Kraft, die ich brauche. Ich lerne immer wieder Neues dazu, ich lerne, Dinge aus anderen Blickwinkeln zu sehen und dieses einfache Leben zu schätzen.“
Karl Neulichedl, Vater von Margarethe, ist 79 Jahre alt und war bereits 8-mal in Indien. Er hat im Sterbehaus der Mutter Theresa und in dem vom Verein gebauten Straßenkinderheim „Ali S.K. Memorial for Children“, wertvolle Arbeit geleistet. Im November fährt er mit seiner Tochter zum 9. Mal nach Kalkutta. „Mein Traum war es immer, bedürftigen Menschen zu helfen. Immer wenn es meine Arbeit auf dem Berghof zuließ, bin ich diesem Traum gefolgt. Ich konnte zwar kaum englisch, aber die Sprache der Liebe versteht jeder.“
Einsatzberichte der Mitglieder
Dr. Tanja Nienstedt präsentierte das Forschungsprojekt zwischen traditioneller und westlicher Medizin in Tansania, Zanzibar, welches in Zusammenarbeit mit der Universität Berlin durchgeführt wird. Die Studie und die Workshops mit den traditionellen Heilern wurden im Dezember 2011 vor Ort durchgeführt. Im Juni werden die Ergebnisse bekanntgegeben.
Dr. Meinhard Kritzinger berichtete über den Wiederaufbau einer Schule, eines Kindergartens und einer Gesundheitsstadion in Haiti, welche nach dem großen Erdbeben vom Verein mitfinanziert wurde. Er konnte sich im März selbst ein Bild von den Fortschritten vor Ort machen.
Helmuth Spiess berichtet über die Situation in Bolde in Nepal, wo dank einer großen Spendenaktion ein neuer Kindergarten gebaut wird. Sehr viele Kinder aus dem Vinschgau hatten sich daran beteiligt und somit dazu beigetragen, den Kindern in Nepal zu helfen. Der Bau kann nun Dank dieser finanziellen Mittel begonnen und durchgeführt werden.
Dr. Margareth Bergmann berichtete über die Schulaktion „Malen für den Frieden“, zu Gunsten eines Schulprojektes in Afghanistan, welche sie in Zusammenarbeit mit Dr. Petra Eisenstecken in den letzten Monaten in ganz Südtirol durchgeführt hat. 9.042 Zeichnungen sind eingetroffen, d.h. 9.042 Kinder haben sich mit dem Frieden beschäftigt. Eine wertvolle Imagekampagne, die zudem auch finanzielle Mittel eingebracht hat.
Peter Klotz gibt den Anwesenden einen Überblick über die Elektroarbeiten, die er mit Peter Niederfriniger und Karl Telser im Krankenhaus Attat durchgeführt hat.
Dr. Toni Pizzecco und Dr. Gabi Janssen berichteten über die verschiedenen Projekte des Vereins in Äthiopien, den Bau des Krankenhauses, des Sozialzentrums und der verschiedenen Schulen in der nahen Umgebung von Attat sowie über den Bau eines neuen Kindergartens in Zaimene.