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Krankenhaus Attat für 1 Million Einwohner ohne Wasser!

28.02.2024

Südtiroler Ärzte für die Welt berichten über Ihren Einsatz in Äthiopien

„Tagelang war das Krankenhaus Attat ohne Wasser“ berichtet der Bozner Zahnarzt Andreas Ploner nach seiner Rückkehr aus Äthiopien. Gemeinsam mit seiner Frau Irene war er im Februar wieder im Krankenhaus Attat tätig, wo er bereits in vergangenen Jahren Zahnpatienten versorgt und das einheimische Personal geschult hatte.

Seit 2009 unterstützen die Südtiroler Ärzte für die Welt unter anderem diese medizinische Einrichtung, dessen Erweiterung und Sanierung sie ermöglicht hatten. Mehrmals im Jahr sind Ärzte und Handwerker aus Südtirol dort im Einsatz.

„Dieses Mal aber“ berichtet Andreas Ploner „war es anders. Der Wassermangel machte das Arbeiten im Krankenhaus fast unmöglich.“ „Tagelang kam kein Tropfen Wasser aus der Wasserleitung. Wir stellten Eimer auf, um wertvolles Regenwasser zu sammeln“, erzählt Irene.

Die ärztliche Leiterin, Dr. Rita Schiffer, die seit über 20 Jahren in Attat tätig ist, war verzweifelt. „Das Krankenhaus Attat hatte immer schon zwei eigene 105 Meter tiefe Brunnen. Nun ist aber der Wasserspiegel so stark abgesunken, dass die Pumpen es nicht mehr schaffen, das Wasser hoch zu befördern. Das Stadtwasser ist vollkommen unzuverlässig und unzureichend. Diese Woche ist es 4 Tage lang ausgefallen. Das angrenzende Dorf Gubrie ist seit Eröffnung einer staatlichen Universität so stark angewachsen, dass die Wasserzufuhr nicht mehr für die Bevölkerung ausreicht.“

„Nun gilt es zu handeln“, sagt Elektriker Peter Niederfriniger“, der zusammen mit seinen Vinschger Handwerkskollegen Luis Spechtenhauser, Karl Telser und Isidor Grass im Januar im Krankenhaus Attat tätig war, um Generatoren zu installieren und die Stromversorgung rund um die Uhr zu garantieren. „Bereits da gab es Probleme mit der Wasserzufuhr, aber dass sich die Situation so schnell zuspitzen würde, damit hatten wir nicht gerechnet. Nun gilt es die Brunnen zu testen und unter höchsten Vorsichtsmaßnahmen zu reinigen, damit diese nicht in sich zusammenfallen“.

Als langfristige Lösung muss jetzt muss ein neuer Tiefwasserbrunnen gegraben und in tieferen geologischen Schichten gebohrt werden, um an Grundwasser zu kommen.

Die Südtiroler Ärzte für die Welt geben der Umsetzung dieses Vorhabens absolute Priorität und bitten um Ihre Spende.